Prinz-Georg-Garten in Darmstadt

Nördlich des Darmstädter Residenzschlosses, angrenzend an den sogenannten „Herrngarten“, entstand im 18. Jahrhundert ein nach französischen Vorbildern formal angelegter Lust- und Nutzgarten. 1764 schenkte Landgraf Ludwig VIII. seinem Sohn Prinz Georg-Wilhelm, dem Namensgeber des Gartens, die wenige Jahre zuvor aus zwei eigenständigen Gärten zusammengeführte Anlage. Abseits des offiziellen Zeremoniells wurde sie fortan Mittelpunkt ungezwungener, von der Hofgesellschaft des Rokoko hoch geschätzter Festlichkeiten.
Auf die ursprüngliche Zweiteiligkeit des Prinz-Georg-Gartens verweisen heute noch die als Blickpunkte die Haupt- und Querachse abschließenden Gebäude, das Prinz-Georg-Palais („Porzellanschlösschen“) und das Gartenhaus des Generalleutnants von Pretlack mit seiner aufwändigen Fassadenmalerei, beide bereits um 1710 errichtet.
Besucher erwartet ein Kleinod barocker Gartenkunst mit einer Vielfalt an historischen Nutz- und Zierpflanzen. An den Schnittpunkten der Haupt-, Quer- und Diagonalachsen des Gartens rauschen Fontänen und Sonnenuhren verkünden die Tageszeit. Auch ein Teehaus und eine Voliere sind zu finden.
Das Pretlacksche Gartenhaus birgt ein öffentliches Lesezimmer mit der Möglichkeit, Bücher zu tauschen. In der Saison findet tageweise ein Pflanzenverkauf im Garten statt, bei dem vor Ort geerntete Gemüse und Blumen angeboten werden. Vereinzelt gibt es öffentliche Veranstaltungen. Führungen können gebucht werden. Teile des Gartens können für private Feiern angemietet werden.

Verwendete Pflanzen:
Seit 2004 Kletterrosen (Camingham White Rambler) und Blauregen (Wisteria floribunda); davor wilder Wein (Parthenocissus quinquefolia)

Verwendete Technik:
Edelstahlseile und Holzspalier Douglasie 4 x 4 cm / Halterung mit Auflagern; Bodenverbesserungsmaßnahme aus lokalem Substratmaterial und Kompostbeimengung

Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten: Christof Manus; Technische Universität Darmstadt: Schlossgartenstraße 8, 64289 Darmstadt
Jakob AG