Care4GREEN

partizipative Erhaltungspflege für Grüne Infrastrukturen

Den negativen Klimawandelauswirkungen wird verstärkt durch den Einsatz von Grüner Infrastruktur begegnet. Sie werden als effiziente Maßnahmen gesehen werden, um urbaner Hitze entgegenzuwirken. Förderprogramme, behördliche Vorgaben und Vorschriften für Gebäudebegrünungen und Freiräume, wie sie in Wien und vielen anderen Städten existieren sollen dafür sorgen, dass mehr Grüne Infrastrukturen im urbanen Raum geschaffen werden.

Neben den Investitionskosten fallen aber auch Aufwände für die laufende Pflege und Wartung der Pflanzen und Grünflächen an, um deren Erhalt und kühlende Wirkung in der Stadt sicherzustellen. Gute, qualitätsvolle Freiräume müssen engmaschig gepflegt und entwickelt werden. Die üblichen Pflege-Intervalle beauftragter externer Unternehmen sind meist nicht ausreichend. In der Praxis kommt es häufig zu Ausfällen, das Grün bleibt nicht langfristig erhalten. Die gewünschten Kühlungseffekte bleiben aus, die Biodiversität nimmt stark ab.

Ein vielversprechender Lösungsansatz kann dafür die partizipative Einbindung engagierter Bewohner*innen in Pflege- und Bewirtschaftungstätigkeiten von Grünräumen (Innenhof, Grünfassaden, Dachbegrünungen, urban farming) sein. Für die Eigentümer*innen und Hausverwaltungen stellen dabei rechtliche Unsicherheiten und die Komplexität in Bezug auf Haftung, Risiko und Gewährleistung bis dato noch hohe Hemmschwellen für die Involvierung privater Nutzer*innen dar; ebenso fehlt es an attraktiven Anreizmodellen.

Care4GREEN entwickelt dafür Lösungen und schafft erstmals eine Schnittstelle zwischen Bauträger*innen, Hausverwaltungen und Bewohner*innen zur Optimierung des Pflegeprozesses von Grüner Infrastruktur durch Beteiligung der Nutzer*innen an und Incentivierung für die aktive Grünraumpflege (Aktionsfeld Kommunikation & Vernetzung). Rechtssicherheit für Hausverwaltungen und Wohnungseigentümer*innen/Bewohner*innen wird dafür hergestellt, die nötigen Musterverträge werden erarbeitet.

Ziel ist, es Hausgemeinschaften im kommunalen und privaten Wohnbau zu befähigen, ihre Grünflächen (hochwertig und nachhaltig) zu begrünen, den Grünbestand zu erweitern und sich aktiv und dauerhaft in die Pflege einzubringen.

Anhand von zwei bis drei Case Studies sollen im Rahmen von innovativen Co-Creation Methoden und Workshops interessierte Bewohner*innen in die Erhaltungspflege Grüner Infrastrukturen partizipativ eingebunden werden. Geeignete Incentives (monetäre/nicht-monetäre Anreize) und Pflegekonzepte werden in den Show Cases entwickelt und getestet. Zur laufenden Unterstützung der notwendigen Pflegeaktivitäten erhalten die Bewohner*innen maßgeschneiderte Schulungen und Zugang zur Care4GREEN Open Access Online Plattform. Auf dieser Plattform wird die Pflege organisiert und auch userfreundliche (Video-)Tutorials bzw. Handlungsanleitungen zur richtigen Pflanzenpflege eingebaut. Die Plattform soll der Hausgemeinschaft helfen, Selbstorganisationsstrukturen aufzubauen und mit Nachbar*innen und der Hausverwaltung in Kontakt zu bleiben. Den Hausverwaltungen/Bauträgern wird ein Set an erprobten Werkzeugen und Maßnahmen (Leitfäden zur Übergabe, Muster-Pflegeverträge, Guidelines) zur Verfügung gestellt, um den Bewohner*innen eine gesicherte und wirkungsvolle Beteiligung an der Grünraumpflege zu ermöglichen.

Die Übernahme von Pflegeaktivitäten durch Bewohner*innen ermöglicht den Einsatz von klimawirksamen Grünelementen, die oft aufgrund zu hoher Pflegeintensität nicht in Frage kommen und reduziert Kosten durch Vermeidung von Pflanzen-Ausfällen. Dies führt neben zur Immobilienaufwertung, zur Maximierung der positiven mikroklimatischen Wirkungen des Grüns, Vermeidung von Hitzeinseln und Verbesserung der Biodiversität.

(Quelle: FFG)

Beginn

Mar 2023

Ende

Feb 2024

Förderprogramm

Smart Cities, Smart Cities, Smart Cities Demo - Boosting Urban Innovation 2020

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