Projektbericht
Green.diversity.Linz – So geht nachhaltiges Stadtquartier!
In dem Projekt Green.diversity.Linz wurde ein umfassendes Maßnahmenpaket für zukunftsfitte Quartiere erarbeitet. Nicht nur neu gedachte erneuerbare Energieversorgung, sondern auch Biodiversität, Begrünung, optimiertes Mikroklima und Regenwassermanagement sind essenzielle Bestandteile von zukunftsfähigen Stadtquartieren. Am Beispiel Post City Gardens Linz wurde ein Konzept entwickelt, wie es gehen kann.
Mehr als CO2 Emissionen und Energiekosten Reduktion!
Während noch vor Kurzem der Fokus bei der Entwicklung von nachhaltigen Stadtquartieren hauptsächlich bei der Reduktion von CO2 Emissionen und Energiekosten lag, muss Stadtentwicklung heute viel umfassender gedacht werden. Zunehmend wurde erkannt, dass neben der Nutzung erneuerbarer Energiepotentiale vor Ort auch der Erhalt und die Förderung der Biodiversität, der Umgang mit Niederschlagswasser und die positive Wirkung von Begrünung auf Mikroklima, Schadstoffreduktion und Wasserhaushalt integrale Bestandteile nachhaltiger Quartiere sein müssen. Im nun abgeschlossenen von der FFG geförderten Sondierungsprojekt Green.diversity.Linz wurde dazu ein systematisch aufeinander abgestimmtes Gesamtkonzept für die Planung eines solchen zukunftsfähigen Stadtteiles entwickelt. Konkret wurde das Umsetzungskonzept für das ehemalige Postverteilerzentrum neben dem Linzer Bahnhof erstellt, für das seit 2019 eine grundlegende Transformation von praktisch vollständig versiegeltem Leerstand hin zu einem gemischt genutzten Quartier mit künftig ca.150.000m² Bruttogeschoßfläche geplant wird.
Ein interdisziplinäres Team aus den Bauherren Österreichische Post AG, Nussmüller Architekten, Studio Boden Landschaftsarchitekten, den Begrünungsexpert:innen von GRÜNSTATTGRAU und Biodiversitätsexperte Thomas Hauck, externen Fachberater:innen sowie der AEE INTEC als Forschungspartnerin für nachhaltige Energietechnologien hat sich vertiefend mit der Frage auseinandergesetzt, wie Biodiversitätsförderung, Prinzipien des Animal Aided Designs, Gebäudebegrünung, Regenwassermanagement, erneuerbare Energieproduktion vor Ort und energetische Optimierungsprozesse synergetisch zusammengeführt werden können. Neben hochwertigen gestalterischen Lösungen wurden dabei auch ökonomische Ansätze wie die Lebenszykluskosten der Maßnahmen und ein effizienter Ressourceneinsatz sowie eine Abkehr von hochtechnisierten Lösungen zu Grundprinzipien erklärt.
Die AEE INTEC beschäftigte sich im Rahmen des Projektes intensiv mit lokaler Energiegewinnung und Synergiepotentialen im Quartier. Lösungen von Fassaden – und Gründach-PV Lösungen über Erdsondenfelder mit Anergienetz und Nutzung für Free Cooling, Grauwasser-Wärmerückgewinnung und Aufbereitung bis hin zu Abwasserwärmepotentialen und adiabater Kühlung wurden untersucht. Auch Methoden zur Quantifizierung der Umwelteffekte von CO2 – Ausstoß über die ökologische Leistungen Grün-Blauer Infrastruktur waren Teil des Projektes. Die Ergebnisse wurden bereits im Oktober dem Linzer Stadtplanungsteam im Neuen Rathaus vorgestellt und dort mit großem Interesse aufgenommen. Das Projektteam hat die Erkenntnisse als umfassendes Maßnahmenpaket in einem Folder zusammengefasst, der als Planungshilfe für weitere Quartiersentwicklungen dienen kann und bei Interesse bis zur Veröffentlichung des Endberichtes bei den Projektpartner:innen angefragt werden kann
Projektleitung
AEE Intec
https://www.aee-intec.at/
Projektpartner
Österreichische Post AG
www.post.at/
GrünStattGrau Forschungs- und Innovations-GmbH
gruenstattgrau.at/
Nussmüller Architekten ZT GmbH
www.nussmueller.at/
Studio Boden
studioboden.at/
Fördergeber
BMK Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, vertreten durch die FFG
Programm: Stadt der Zukunft, 8. Ausschreibung
„Stadt der Zukunft“ ist ein Forschungs- und Technologieprogramm des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität Innovation und Technologie. Es wird im Auftrag des BMK von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gemeinsam mit der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH (AWS) und der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) abgewickelt.
Dezember 2023