Innovative Sanierung: Gründerzeit-Haus nutzt Grauwasser

Das Gründerzeit-Haus setzt auf das innovative Bewässerungssystem des Forschungsprojekts "Queen Gudrun", um seine lebendige Fassadenbegrünung mit recyceltem Grauwasser zu versorgen.


Mehr als nur grüne Fassade: Gründerzeit-Haus nutzt Grauwasser

Österreichs erste Anlage zur innovativen Grauwasserverwertung wurde in einem sanierten Gründerzeit-Gebäude in Wien in Betrieb genommen. Das Projekt „Kauergasse 2“ zeigt, wie Altbauten klimafreundlich modernisiert werden können. Unterstützt vom Klima- und Energiefonds und dem Klimaschutzministerium, wurde das 1895 errichtete Haus mit 31 Wohnungen und vier Betriebseinheiten nach dem EnerPHit-Standard saniert.

Im FFG geförderten Projekt Queen Gudrun II wurde im März die Begrünung des Gebäudes in der Kauergasse durchgeführt. Die Begrünung erfolgte mit einem modularen wandgebundenen Fassadenbegrünungssystem der Firma Sempergreen (Urbanscape). Das Besondere: die Begrünung wird mit Grauwasser bewässert. Grauwasser ist gering verschmutztes, fäkalienfreies Abwasser aus beispielsweise Dusche oder Waschmaschine. Das Wasser wird in einem Tank gesammelt, vorgereinigt und dann über eine automatische Bewässerungssteuerung den Pflanzen zur Verfügung gestellt.

Neben thermischer Sanierung und einer neuen PV-Anlage nutzt das Gebäude eine Grauwasseranlage. Diese innovative Technologie verarbeitet wenig verschmutztes Abwasser, gewinnt daraus Wärme für Warmwasser, und bereitet es für die WC-Spülung und Bewässerung auf. Die Anlage trägt auch zur Raumkühlung bei. Ergänzend wurde ein Dachgeschoss in Holzbauweise errichtet und das gesamte Gebäude auf Fernwärme umgestellt.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Projektleiter Helmut Schöberl betonten die Bedeutung solcher Projekte für die Erreichung der Klimaziele und die Förderung nachhaltiger urbaner Entwicklung. Die Arbeiten in der Kauergasse 2 wurden im April fertiggestellt. Es ist neben der Mariahilfer Straße 182 und der Eberlgasse 3 das dritte Gründerzeit-Gebäude in Wien, welches nach dem EnerPHit-Standard saniert wurde, verfügt aber als einziges Projekt über den Einsatz einer innovativen Grauwasseranlage und demonstriert eindrucksvoll, wie moderne Technologien und Sanierungsmaßnahmen den Energieverbrauch erheblich senken und zur Dekarbonisierung beitragen können.


Juni 2024

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