AUSZEICHNUNG
Nachhaltige Gestalter:innen 2021
Das Magazin BUSINESSART zeichnete zum 13. Mal die Nachhaltigen Gestalter*innen Österreichs aus. In einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem CSR-Circle wurden die herausragendsten Unternehmen des Jahres auf die virtuelle Bühne geholt. Mit dabei auch GRÜNSTATTGRAU.
Heute und in den kommenden Jahren werden die Weichen für die Zukunft der Menschheit gestellt. Das wissen wir. Unzählige Vereinbarungen sollen dem Rechnung tragen: internationale, wie die Sustainable Development Goals oder das Klimaabkommen von Paris, europäische, wie der European Green Deal, oder nationale, wie das österreichische Regierungsprogramm. Das ist gut, die Vereinbarungen zeigen in die richtige Richtung. Aber das allein ist zu wenig, zu klein und zu langsam. Die jungen Leute von Fridays For Future fordern zurecht rasches und konkretes Handeln zum Schutz des Planeten und damit ihrer Zukunft ein.
„Die Nachhaltigen Gestalter*innen schaffen bereits was notwendig ist – sie reduzieren ihren CO2-Ausstoß, schonen Ressourcen und halten unsere Welt lebenswert. Das ist eine große Leistung, denn unser Wirtschaftssystem ist nur bedingt darauf ausgerichtet, nachhaltige Entwicklungen zu unterstützen. Sie überwinden Hürden und begeistern mit ihrer Vision Mitarbeiter*innen, Kolleg*innen, Zulieferer und Kund*innen. Sie stellen ausreichend Budget und Ressourcen zur Verfügung, um diese Ziele zu erreichen. Sie finden ihren Weg mit viel Herzblut, Kreativität und innovativer Kraft. Deshalb zeichnen wir sie aus,“ sagt Roswitha Reisinger, Initiatorin des Preises und Herausgeberin des Magazins BUSINESSART.
Über die Auszeichnung und das Magazin BUSINESSART
Die Auszeichnung „Nachhaltige Gestalter*innen Österreichs“ wird seit 2009 vom nachhaltigen Wirtschaftsmagazin BUSINESSART aus dem Lebensart Verlag vergeben. Sowohl Nominierung als auch die Wahl erfolgen durch eine unabhängige Jury aus CSR- und Nachhaltigkeits-Expert*innen anhand von drei Kriterien: Es handelt sich um ein unternehmerisches Engagement oder einen Beitrag zur Verbesserung der nachhaltigen Rahmenbedingungen der Wirtschaft. CSR und Nachhaltigkeit müssen in der Strategie des Unternehmens verankert sein Es handelt sich um einen wesentlichen Meilenstein im Sinne der GRI /SDGs der tatsächlich umgesetzt worden ist. www.businessart.at
Über den CSR-Circle
Der CSR-Circle ist ein offenes b2b-Netzwerk für Menschen, die sich beruflich für Nachhaltigkeitsthemen und Corporate Social Responsibility interessieren. Seit 2015 wird die Auszeichnungsveranstaltung der Nachhaltigen Gestalter*innen gemeinsam mit BUSINESSART durchgeführt. www.csr-circle.at
Das sind die Nachhaltigen Gestalter*innen 2021
Susanne Formanek
GRÜNSTATTGRAU Forschungs- und InnovationsGmbH
Formanek setzt sich auf vielen Ebenen für die Optimierung der bestehenden Gebäude, Energieverbrauchreduktion, Einsatz nachwachsender Rohstoffe, grüne Stadtgestaltung, Gebäudebegrünungen, Vertical Farming und viele weiteren Innovationen ein. GRÜNSTATTGRAU ist das Innovationslabor für grüne Stadttechnologien und KnowHow-Träger, Netzwerkplattform und Impulsgeber für mehr als 80 Projekte in den letzten 3 Jahren. Sie pflegen enge Verbindungen mit den Stakeholdern in der Stadtentwicklung, der Wirtschaft und Wissenschaft. Frau Formanek ist mega-engagiert, lebt leidenschaftlich für die Sache und ist eine großartige Expertin auf dem Gebiet.
→ Zum Interview mit Susanne Formanek
Gerhard und Sigrid Zoubek
ADAMAH Biobetriebe
Mit dem ADAMAH BioKistl ist es Sigrid und Gerhard Zoubek gelungen, eine wirkliche Direktvermarktungsalternative zum „System“ Supermarkt erfolgreich aufzubauen, die Bio Landwirtschaft vielfältig weiter zu entwickeln und 2021 auch noch einen großen Schritt in den BioObstbau zu gehen. Mittlerweile arbeiten alle vier Kinder und zum Teil auch die Schwiegerkinder in den ADAMAH Betrieben mit.
→ Zum Interview mit Gerhard und Sigrid Zoubek
Georg Bursik, Manfred Tisch
Baumit GmbH
Baumit hat Baustoffe entwickelt, deren mineralische Basis aus recycelten Rohstoffen besteht. Umweltbewusste Hausbauer und „Do it Yourselfer“ erzielen mit dem innovativen Trockenbeton gleich mehrfachen Nutzen: einfache Verarbeitung, besonders geeignet für kleinere Anwendungen im Gartenbereich, und Schonung von Rohstoffressourcen durch den Einsatz von Recyclingmaterial. Die bisher verwendete Kalksteinkörnung wird hier zu 100 % durch gewaschene, sortenrein recycelte und qualitätsgesichert zur Verfügung gestellte Betonbruchkörnung ersetzt.
→ Zum Interview mit Georg Bursik
Sarah Lechner
BRüSLi GmbH
Viele Tonnen hartes Brot und Gebäck landen jeden Tag im Müll. Vor allem für Brot gibt es bisher nur wenig Verwendung. Seit Beginn des Jahres 2021 verarbeiten Sarah Lechner, Michael Berger und ihr Team altes Brot zu Müsli. 30 Tonnen Brot konnten laut eigenen Aussagen bereits gerettet werden. Neben “Schoko-Nuss” und “Cranberry-Nuss-Zimt” sind bereits neue Produkte in der Entwicklung; der Markteintritt in Süddeutschland ist noch für dieses Jahr geplant.
→ Zum Interview mit Sarah Lechner
Ingun Kluppenegger, Roland Jaritz
Dein´s & Mein´s GmbH
Dein’s und Mein’s ist ein Zero Waste Unternehmen, bio zertifiziert, regional, vegan und der erste Gemeinwohlladen der nach den Richtlinien der Gemeinwohlökonomie geführt wird. Dein’s und Mein’s versteht sich darüber hinaus als Bewusstseinsbildungsladen für Konsument*innen.
→ Zum Interview mit Ingun Kluppenegger, Roland Jaritz
Sophie Rendl, Hannah Zach
Frauendomäne – Datenbank für Expertinnen
Durch die Expert*innendatenbank Frauendomäne machen Sophie Rendl und Hannah Zach seit dem Jahr 2018 weibliche Kompetenz kollektiv sichtbar. In die Datenbank können sich Expert*innen aus allen Fachbereichen kostenlos eintragen; der Zugriff ist für alle Menschen und Organisationen kostenlos und uneingeschränkt möglich. Sie setzen sich darüber hinaus durch gezielte Projekte und Lobbying für die Anpassung der Rahmenbedingungen an die Bedürfnisse von Frauen im beruflichen Umfeld ein.
→ Zum Interview mit Sophie Rendl und Hannah Zach
Michael Beitl, Luca Fichtinger, Sebastian Jeschko und Fabian Wagesreither
Kern Tec
Obstkerne enthalten wertvolle Inhaltsstoffe. Die automatische Trennung von Samen und die Schalen ist schwierig, daher wurden Obstkerne bisher weltweit kaum verwendet. Kern Tec hat eine Technologie entwickelt, um die Samen unbeschädigt zu gewinnen und verarbeitet diese zu proteinreichen Mehlen, Pasten und Ölen für die Lebensmittel- und Kosmetikindustrie. Auch die Schale wird verwendet – gemahlen hat sie eine starke Abriebwirkung. Sie wird u.a. in der Kosmetik für Peelings verwendet und kann damit Plastik ersetzen.
→ Zum Interview mit Fabian Wagesreither, Luca Fichtinger, Sebastian Jeschko, Michael Beitl
Otto Leodolter
Löffler GmbH
Seit der Gründung 1947 produziert das Unternehmen in Österreich und Europa und fertigt hier jährlich ca. 1,3 Mio. Stück Textilien. Rund 70 % der benötigten Stoffe kommen aus der eigenen Strickerei, rund 90 % der Wertschöpfung werden innerhalb Europas generiert. Die Entwicklung neuer Materialien, die funktional, nachhaltig und regional produziert werden können, steht im Vordergrund. Bis 2023 sollen alle Artikel, die mit ökologisch bedenklichen per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) behandelt wurden, aus dem Sortiment entfernt sein. Ein weiteres Ziel ist es, bis spätestens 2026 auch die Herstellung von mikroporösen Membranen und das Laminat selbst frei von potenziell umweltschädigenden Chemikalien zu machen.
→ Zum Interview mit Otto Leodolter
Bianca & Paul Kolarik
Luftburg – Kolarik im Prater
Seit 2019 serviert die Luftburg ausschließlich Speisen in Bio Qualität. Mit Wiedereröffnung 2021 sind nun auch alle Getränke auf das 100% Bio-Konzept umgestellt. Jedes Bundesland ist mit einem eigenen Bio-Bier (aus heimischen Rohstoffen) vertreten. Damit ist die Luftburg im Prater das größte bio-zertifizierte Restaurant der Welt.
→ Zum Interview mit Bianca und Paul Kolarik
Guido Güntert, Carina Pimpel, Albert Brandstätter
Lebenshilfe Österreich
Inklusion ist der Schlüssel zur Nachhaltigkeit. Die Lebenshilfe fordert seit Jahren Inklusion als demokratische Grundhaltung und fährt Projekte wie bspw. “Gehalt statt Taschengeld”. Durch Werkstätten, Tagesangebote und Wohnangebote werden knapp 8.800 Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung langfristig bei der Umsetzung eines selbstbestimmten Lebens unterstützt.
→ Zum Interview mit Guido Güntert, Carina Pimpel, Albert Brandstätter
Andreas Matthä
ÖBB
Etwa 85 % des CO2-Fußabdrucks eines Urlaubs entstehen durch die An- und Abreise. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln sinkt er deutlich – doch die muss es auch geben. Die ÖBB sind hier europaweit Vorreiter. Es gibt u.a. Nachtzugverbindungen nach Innsbruck, Basel, Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt, Rom, Gardsee, Bologna, Brüssel, Amsterdam, Split. Im Dezember kommt noch Paris (via Straßburg) dazu.
→ Zum Interview mit Andreas Matthä
Markus Wadsak
ORF-Wetter
Der Wetter- und Klimaexperte hält regelmäßig Vorträge zu den Themen Umwelt & Umweltschutz bzw. Klima & Klimawandel. Zu letzteren erschien 2020 sein Buch Klimawandel: Fakten gegen Fake & Fiction.
→ Zum Interview mit Markus Wadsak
Georg Strasser
Too Good To Go
Mit der App kann ganz einfach und unkompliziert zu viel produziertes Essen gerettet werden. Sie ermöglicht es Betrieben, wie Bäckereien, Restaurants, Cafés, Hotels und Supermärkten, ihr überschüssiges Essen zu einem vergünstigten Preis an Selbstabholer*innen zu verkaufen. Ein wichtiger Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung.
→ Zum Interview mit Georg Strasser
Herbert Schlossnikl, Birgit Aichinger
Vöslauer Mineralwasser GmbH
Seit vielen Jahren glaubwürdige Weiterentwicklung, in nicht einfachem Umfeld und in einer Branche, die stets kritisch beäugt wird: Meilensteine waren die Umstellung des gesamten PET-Sortiments auf 100 % rePET, die Einführung der ersten 0,5 l Glasflasche im Handel und die Entwicklung der ersten modernen PET-Mehrwegflasche, die 2022 auf den Markt kommen wird.
→ Zum Interview mit Herbert Schlossnikl und Birgit Aichinger
Martin Steininger
Windkraft Simonsfeld AG
Einer der Pioniere der Windenergie und hat nun als eine der ersten Aktiengesellschaften eine Gemeinwohlbilanz erstellt. → Zum Interview mit Martin Steininger
Erstellt: November 2021