KELVIN – Reduktion städtischer Wärmeinseln durch Verbesserung der Abstrahleigenschaften von Gebäuden und Quartieren
Im Projekt KELVIN wurden unter Leitung der Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH* unterschiedliche Konzepte zur Reduktion städtischer Wärmeinseln analysiert. Im Zentrum stand u. a. die Frage, wie sich eine Veränderung der Oberflächenalbedo, d. h. des Rückstrahlvermögens von Dächern, Straßen und Parkflächen, auf das Mikroklima in dicht bebauten Stadtgebieten auswirkt. Auch der Einfluss von Gründächern auf den Urban Heat Island-Effekt wurde untersucht. Am Beispiel der Stadt Wien wurden mögliche Folgewirkungen, wie Energieeinsparungen durch einen geringeren Kühlbedarf der Gebäude und CO2-Emissionsreduktionen, quantifiziert.
Förderprogramm
Stadt der ZukunftProjektlaufzeit
12 MonateProjektergebnisse
Die Projektergebnisse am Beispiel der Stadt Wien zeigen, dass die flächendeckende Anwendung hochreflektierender Dachdeckungen mit einem Rückstrahlvermögen von ca. 70 % in Kombination mit der vollen Umsetzung der Potenziale für Dachbegrünungen in Wien zu einer starken Abnahme der Anzahl an Hitzetagen (Höchsttemperaturen ≥ 30 °C) führen würde. Basierend auf Klima-Werten der Jahre 1981 bis 2010 ergibt sich für die Innere Stadt eine maximale Reduktion der Hitzetage um 29 % und in zentrumsferneren Bereichen um bis zu 20 %. Werden im Modell zusätzlich hochreflektierende Gebäudefassaden und versiegelte Flächen (als theoretisches Gesamtpotenzial) mitgerechnet, so könnten z. B. für die Wiener Innenstadt maximale Reduktionen von Hitzetagen um bis zu 53 % erreicht werden. Das Stromeinsparungspotenzial liegt in diesen Szenarien – bei gleichbleibender Kühlleistung – bei ca. 5.000 bis 20.000 MWh pro Jahr. Damit würden zwischen 600 bis 2.000 t CO2Äquivalente an Treibhausgasemissionen eingespart.
Projektpartner
JR als Projektkoordinator