Roter Platz Solothurn
SCHATTEN WERFENDE BEGRÜNTE SEILSTRUKTUREN
Grüne Inseln aus Seilen gegen urbane Hitze
Die Neugestaltung des Roten Platzes in Solothurn ist ein lokal vieldiskutiertes Thema. Jakob Rope Systems hat das zum Anlass genommen, um einen Vorschlag zu machen, wie der Platz mit einer Begrünung zu einer öffentlichen Begegnungszone werden könnte.
Begrünte Edelstahlseile sind keine neue Idee. An Fassaden kommen sie schon lange als Rankstrukturen zum Einsatz und bieten Kletterpflanzen den nötigen Halt. Was an Fassaden funktioniert, ist auch im freien Raum möglich. Drahtseile und Seilnetze zeichnen sich durch ihre große Tragkraft bei minimalem Materialverbrauch aus. Das bevorzugte Material ist dafür rostfreier Edelstahl, der eine bis zu fünfmal höhere Zugfestigkeit aufweist als gewöhnlicher Baustahl. Aus rostfreiem Edelstahl lassen sich lichtdurchlässige und filigrane Konstruktionen erstellen, die Kletterpflanzen optimale Bedingungen bieten, um innerhalb von nur acht bis zehn Jahren bis zu 30 Meter über den Boden zu wachsen. Ein Hersteller solcher Seile und Netze aus Edelstahl ist die Schweizer Jakob AG mit dem Vertriebspartner Seilerei Wüstner. Eine Investition ist also lohnenswert, denn solche Strukturen können die häufig gegensätzlichen Ansprüche an die Gestaltung öffentlicher Plätze befriedigen. Sie strukturieren den städtischen Raum, spenden Schatten und schaffen ein angenehmes Mikroklima. Sie bieten Grünfläche und Lebensraum für Insekten und Vögel, ohne Grundfläche einzunehmen. Blüten und Pflanzen bieten Planern große Gestaltungsmöglichkeiten durch ihr Farbenspiel im Wechsel der Jahreszeiten. Mit partizipativen Projekten wie Urban Gardening, vertikalen Nachbarschaftsgärten mit Gemüsepflanzen, lassen sich Quartiere beleben. Unter der Begrünung öffnet sich ein urbaner Raum mit hoher Aufenthaltsqualität und vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten, als Marktfläche, Spielplatz oder Gastronomiestätte.
Auch auf viele praktische Fragen haben Seilstrukturen bereits eine Antwort: So können die Wurzeltröge der Pflanzen gleichzeitig als Barrieren dienen, die Fahrzeugen den Weg auf den Platz versperren. Durch eine automatische Bewässerung mit aufgefangenem Oberflächenwasser, wird der Pflegeaufwand reduziert. Seile erlauben auch eine präzise Steuerung des Bewuchses, dadurch können unter anderem Brandabschnitte definiert werden.
Entwurf: rollimarchini AG, Architekten SIA, Bern
Tragstruktur und Statik: Jakob AG, Fabian Graber, MSc Civil Engineer ETH/SIA, Dipl. Architekt FH
Visualisierung: Micha Lips, 3D-Grafik, CGI, Illustration, Bern
Projektpartner