Wirkungsweisen

Bauwerksbegrünung

Das Leistungsspektrum von Bauwerksbegrünung reicht über die Bereiche Wasser, Mikroklima, Energie, Lebensqualität, Ökologie bis hin zu Ökonomie. Finde jetzt heraus, welche Leistungen Du für Dein Projekt nutzen möchtest.

Wasser

Bauwerksbegrünungen lieben den Regen

Extremes Wetter, wie Dürreperioden und Starkregen kommen immer häufiger vor. Die Entwicklung setzt nicht nur der Landwirtschaft zu, sondern stellt uns auch in der Stadt vor immer größere Herausforderungen. Durch den hohen Versiegelungsgrad wird Wasser, das eigentlich von Pflanzen benötigt wird, durch Kanalsysteme abgeleitet und kann nicht genutzt werden. Gleichzeitig sind Kanalsysteme bei Starkregen von den Wassermassen überfordert und es kommt zu Überflutungen. Bauwerksbegrünungen sind ein idealer Lösungsansatz für aktuelle und zukünftige Herausforderungen. 

Begrünungen nehmen, so wie auch der natürliche Boden, Wasser auf und geben es über Pflanzen und Substrate kontrolliert und von der Natur zeitlich optimiert wieder in die Atmosphäre ab. Sie können Regenwasser sogar zu 100% zurückhalten oder zeitverzögert langsam abgeben, wodurch die Kanalisation entlastet wird. 

1 m² Dachbegrünung kann bei 25 cm Aufbauhöhe bereits die Füllmenge einer Badewanne aufnehmen.

Verunreinigtes Wasser wird durch Bauwerksbegrünungen gefiltert und gereinigt. Spezialisierte Anwendungen können sogar die Funktion einer Kläranlage übernehmen.

Mikroklima

Pflanzen sind die Klimaanlagen für draußen

Pflanzen betreiben mit Hilfe der Sonne Photosynthese und produzieren dadurch nicht nur Sauerstoff, sondern verdampfen auch Wasser. Dabei entziehen sie der Umgebung Energie, wodurch der Kühlungseffekt entsteht. Unbegrünte Gebäudeoberflächen werden tagsüber deutlich heißer als die Umgebungsluft und strahlen diese Hitze auch noch über Stunden bis in die Nacht ab.

Grafik Erwärmung von Gebäudeoberflächen mit und ohne Begrünung. Ohne bis 52 Grad, mit bis 28 Grad

Urbane Gebiete heizen sich durch Beton, Asphalt und Glas stark auf. In diesen Hitzeinseln schaffen Begrünungen als naturnahe Klimaanlagen Abhilfe und senken die gefühlte Temperatur spürbar.

Blattoberflächen erhitzen sich dagegen nur unwesentlich mehr als die Umgebungsluft und sorgen darüber hinaus auch noch für ein angenehmes Klima. Durch Begrünungen und ihre natürlichen klimatischen Effekte wird die gefühlte Temperatur bis zu 13°C gesenkt.

Frei nach dem Motto: Lass die Pflanzen schwitzen, nicht die Stadt!

Energie

Bauwerksbegrünungen reduzieren den Energieverbrauch

Mit Hilfe von Bauwerksbegrünungen kann man, nicht nur die Temperatur innerhalb eines Gebäudes kühler oder auch wärmer halten, man spart dabei zusätzlich Energiekosten. Bauwerksbegrünungen lassen sich optimal mit Technologien zur Erzeugung erneuerbarer Energien, wie beispielsweise Solar– und Photovoltaikanlagen kombinieren und bewirken eine Effizienzsteigerung.

Weltweit steigt der Energieverbrauch an. Dabei werden 40% der Energie für Gebäude benötigt. Allein 70% dieser Energie wird für Raumerwärmung und -kühlung verbraucht, wobei der Anteil nur für das Kühlen durch Klimaanlagen, verursacht durch den aktuellen Klimawandel, dramatisch ansteigt.

Die Blätter der Kletterpflanzen wirken wie ein natürlicher Vorhang. Sie sorgen so für Schatten und schirmen heiße Sonnenstrahlen vom Gebäude ab. Im Winter fallen die Blätter ab und so kann die Sonne das Gebäude erwärmen. Flächige Begrünungen am Dach und an der Fassade wirken wie eine Gebäudedämmung gegen Hitze und Kälte.

 

 

Lebensqualität

Lebendes Grün fördert die Gesundheit

Bis 2050 werden 75% der Weltbevölkerung in Städten leben. Das bedeutet, dass wir noch wesentlich dichter bauen, wohnen und arbeiten werden. Diese Entwicklung führt dazu, dass wir in Zukunft, neben sozialen Veränderungen auch einem hohen gesundheitlichen Druck ausgesetzt sein werden. Unsere Städte werden immer lauter, die Luft schlechter und die für uns wichtigen Erholungsräume knapper und enger.

Bauwerksbegrünungen schaffen nicht nur wertvolle Erholungsräume und binden CO2, sie verringern darüber hinaus auch die Lärm- und Schadstoffbelastung. Neben der Möglichkeit, dadurch der Natur ein wenig näher zu rücken, wirkt sich eine begrünte Umgebung sehr positiv auf unsere Gesundheit aus.

In Studien wurde nachgewiesen, dass ein begrünte Umgebung dabei hilft, rascher zu regenerien und nicht so häufig krank zu werden. Auch die Produktivität und Konzentration am Arbeitsplatz steigt.

Grafik Hände halten ein grünes Herz mit Blättern darin

Menschen sind evolutionär der „Natur“ gegenüber grundsätzlich positiv eingestellt. Eine natürliche Umgebung steigert also unser aller Wohlbefinden. In der Wissenschaft nennt man diese Effekte Biophilie & Phytophilie.

Intensive Dachbegrünungen sind wie ein vollwertiger Garten oder auch ein Park. Mit einem guten Wind- und Sonnenschutz kann man sie das ganze Jahr über nutzen.

Ökologie & Umwelt

Naturschutz am Gebäude

Grafik Stadt links unbegrünt rechts begrünt, Symbole für die Naturschutzwirkungen

In Österreich werden pro Tag 12,9 ha (mehr als 12 Fußballfelder) Flächen verbaut. Diese Entwicklungen bedeuten schon heute einen massiven täglichen Verlust von Naturräumen. Gleichzeitig steigt der Verbrauch von natürlichen erneuerbaren sowie endlichen Rohstoffen an. Bauwerksbegrünungen sind ein leistungsstarker Ersatz für verbaute Flächen. Zudem kommen vor allem Recyclingbaumaterialien beziehungsweise naturnahe, qualitativ hochwertige und langlebige Baustoffe zum Einsatz. Dadurch reduziert sich der Ressourcenbedarf. Auf begrünten Flächen an Gebäuden können Tiere und Pflanzen wertvolle Habitate finden.

Die Lebenserwartung von Bauwerksbegrünungen beträgt mehr als 30 Jahre. Es gibt mehere über 100 Jahre alte Dachbegrünungen in Europa, manche davon beherbergen sogar wilde Orchideenarten.

In einer Dachbegrünung werden übrigens unter anderem wiederverwertete Ziegel eingesetzt.

Bauwerksbegrünungen werden von vielen Vögeln als Nistplatz und Nahrungsquelle genutzt, darunter auch bedrohte Vogelarten, wie die Haubenlerche (Galerida cristata).

Ökonomie

Pflanzen rechnen sich!

Unbegrünte Gebäude sind den natürlichen Wetterbedingungen ungeschützt ausgesetzt und müssen mit der Zeit saniert werden (1).

Bauwerksbegrünungen wirken dagegen wie Schutzschilder (2) gegen Verwitterung und helfen, Sanierungs- und Wartungskosten zu senken.

Fassadenbegrünungen sind ein natürlicher Sonnenschutz und eine Dämmung (3) und sie sind, wie Dachbegrünungen, überaus wartungsfreundlich und langlebig.

Im Vergleich zu konventionellen Flachdächern erhöht sich die Lebensdauer der Gebäudeabdichtung bei einer Dachbegrünung um mindestens 10 Jahre (4).

Grünräume auf und um Immobilien steigern den Wert der Liegenschaften und Stadtquartiere (5).

Bauwerksbegrünungen zahlen sich also nicht nur wegen ihrer positiven klimatischen und umwelttechnischen Konsequenzen aus, sondern schaffen darüber hinaus auch Arbeitsplätze im Sinne einer innovativen, zukunftsorientierten und nachhaltigen Wirtschaft (6).

Daten, Zahlen und Fakten aus dem Green Market Report Austria sowie aus der GSG Fachinformation: Positive Wirkungen von Gebäudebegrünung (2021) zu finden im GRÜNSTATTGRAU Downloadbereich.

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Stadt der Zukunft ist ein Forschungs- und Technologieprogramm des Bundesministeriums für Klimaschutzes BMK. Es wird im Auftrag des BMKs von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft gemeinsam mit der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH und der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik ÖGUT abgewickelt.

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