Projektresumee

Forschungsergebnis GreenDeal4Real

Verbesserung des thermischen Komforts durch kosteneffiziente Grünstrukturen in gemischt genutzten Gebieten 

Das Forschungsprojekt „GreenDeal4Real“ widmete sich der Fragestellung, wie Begrünung in der Immobilienentwicklung gefördert werden kann, um klimaresiliente Stadtstrukturen zu realisieren. Ein interdisziplinäres Team analysierte die planerischen Rahmenbedingungen in Wien sowie die Auswirkungen von Begrünungsmaßnahmen auf das Mikroklima. 

Die Ergebnisse des geförderten Forschungsprojekts zeigen, dass bereits Strategien, Richtlinien und Verordnungen zur Förderung von Begrünung in der Immobilienentwicklung existieren, es jedoch Verbesserungsbedarf hinsichtlich des Bewusstseins und des Wissens über den Mehrwert von Grünflächen, die mikroklimatischen Effekte, die Vorteile für das Außen- und Innentemperaturverhalten sowie die langfristige Qualität der Immobilie gibt. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit führte zu einem gemeinsamen Lernprozess und einem besseren Verständnis der mikroklimatischen Auswirkungen von Begrünung. Wichtig war, dass das Forschungsprojekt in die Planung einbezogen wurde, um noch Anpassungen in Design, der Statik und den Materialien zu ermöglichen. 

Das Projekt ermöglichte detaillierte Betrachtungen der Mikroklimasimulationen und führte Sensitivitätsanalysen durch, wodurch Vertrauen in die Qualität und Zuverlässigkeit der Modellierungsergebnisse geschaffen wurde. Gleichzeitig konnten die Auswirkungen diverser Begrünungsmaßnahmen im Außen- und Innenbereich anhand der Mikroklimasimulationen untersucht und nachgewiesen werden. Auf diese Weise konnten die effektivsten Maßnahmen zur Begrünung ermittelt werden, wobei Faktoren wie Gebäudeausrichtung, Sonnenexposition, Materialwahl, architektonisches Design, Art der Begrünung, Blattflächenindex und Brandschutzbestimmungen berücksichtigt wurden. Die Kühlungseffekte, die durch die Mikroklimasimulationen berechnet wurden, sowie die nachgewiesene Wirksamkeit der Begrünung überzeugten den Bauträger, neben der geförderten Fassadenbegrünung weitere Maßnahmen zu planen. Forschungsprojekte wie dieses können somit wichtige Impulse für ein Umdenken in der Baubranche geben und Bauträger auf die Einhaltung neuer Vorschriften wie der EU-Taxonomie vorbereiten. 

Der Planungsrahmen erwies sich als eine weitere bedeutende treibende Kraft für die Förderung von Grünanlagen. Durch das parallel stattfindende Planungslabor wurde ein intensiver Austausch mit Akteur:innen aus der Stadtverwaltung ermöglicht. Dies erwies sich als äußerst fruchtbar, da Chancen und Hindernisse im Planungsrahmen identifiziert werden konnten. Durch die Prüfung verschiedener Begrünungsvarianten wurden gravierende Einschränkungen aufgrund von Brandschutzverordnungen aufgedeckt. Infolgedessen fand mit weiteren Branchenvertretern und den zuständigen Behörden ein Informationsaustausch statt und weitere Brandversuche wurden durchgeführt, die zu einer Überarbeitung der Verordnung führten. Damit entstand ein Kompromiss zwischen Sicherheit und klimaresistenter Planung, wodurch die Fassadenbegrünung auch in gemischten Industrie- und Wohngebieten ökonomisch errichtet werden kann. 

Insgesamt betont das Projekt die Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit. Der Austausch von Wissen zwischen Forschung, Immobilienentwicklern und Stadtverwaltung ist der Schlüssel für eine urbane Transformation, die auf optimierten Klimaschutz und Anpassung abzielt. Das Verständnis für die jeweiligen Standpunkte und Hürden der einzelnen Akteure bildet den Ausgangspunkt für wichtige Dialoge, die zu der unvermeidlichen Transformation führen. 

Das Konsortium des Projekts besteht aus:

(c) AIT

Das Projekt wurde im Rahmen von „Stadt der Zukunft“ aus Mitteln der FFG gefördert. 

August 2023
Photocredit: KoKa nonconform

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