Nachbericht: RENOWAVE.AT Impact Days 2025
Die Impact Days 25 versammelten Fachleute aus Forschung, Wirtschaft, Politik und Praxis, um die Herausforderungen und Chancen der Sanierung im Gebäudebestand zu diskutieren.
Die Impact Days 25 versammelten Fachleute aus Forschung, Wirtschaft, Politik und Praxis, um die Herausforderungen und Chancen der Sanierung im Gebäudebestand zu diskutieren. Mit dabei wurde die Bauwerksbegrünung mit Modellen und viel Information und Beratung in Workshops und als Stände vor Ort beleuchtet.
Im Fokus standen praxisnahe Ansätze für eine effizientere, leistbare sowie klimafreundliche Sanierung, im Einklang mit Dach- Fassadenbegrünungen.
Zentrale Themen & Highlights
Der Auftakttag bot Keynotes zur Ausgangslage der Sanierung in Österreich sowie Impulse zu digitalen Tools und Rahmenbedingungen.
Ein Schwerpunkt lag auf serieller Sanierung und vorgefertigten Elementen – mit Blick auf Geschwindigkeit, Ressourcenschonung und Wiederverwendung. Auch das Projekt INFINITE wurde mitteln eines Posters vorgestellt. Das INFINITE-Projekt (vollständiger Name: Industrialised Durable Building Envelope Retrofitting by All-in-One Technology Solutions) ist ein Forschungs- und Innovationsvorhaben im Rahmen von Horizon 2020 (Grant Agreement Nr. 958397), das die Sanierung des europäischen Gebäudebestands durch industrialisierte und digitalisierte Ansätze nachhaltig beschleunigt und verbessert. Dach- und Fassadenbegrünung wird soweit wie möglich vorgefertigt.
Weitere Themen waren: Digitalisierung & KI im Sanierungsprozess, gemeinschaftliches Wohnen, klimafitte Quartiere, Flächenrecycling und Wärmewende im Gebäudebestand.
Workshops und interaktive Formate ermöglichten den Austausch zwischen Forschung und Praxis, z. B. Simulationsworkshop, Forum zu Heizsystemen und Photovoltaik. (Sie erinnern an die geplanten Formate)
Erkenntnisse & Impulse
Es wurde erneut deutlich, dass Sanierung im Bestand nicht nur technische Fragen betrifft, sondern auch gesellschaftliche, rechtliche und wirtschaftliche Aspekte — wie z. B. Gemeinschaftswohnen, Leistbarkeit und Beteiligung. Die Integration von digitalen Tools und KI wurde als Weg gesehen, Effizienz zu steigern und Prozesse transparenter zu machen.
Serielle Sanierung, also die Nutzung vorgefertigter Module oder Elementbauweisen im Bestand, gilt als Potenzialträger, aber es bleiben Hürden wie Planungskosten, Anbieterverfügbarkeit und Fördermechanismen. Die Begrünung kann bereits gut integriert werden.
Für Gemeinden und Energiegemeinschaften wurde klar: Erfolg hängt von interdisziplinärer Zusammenarbeit, von Netzwerken zwischen Bau, Technik, Beratung, Verwaltung und von neuen Finanzierungsmodellen.
Der Austausch untereinander wurde vielfach als sehr wertvoll bewertet – etwa in Form von World Café, offenen Foren und Tandemvorträgen, um Theorie und Praxis besser zu verbinden. Die Aussteller konnten sich in der Spitzenfabrik gut mit Planern, Ausführenden und Wissenschaft vernetzen.
Im Rahmen der Arbeitsgruppen wurde die Gebäudebegrünung als wichtiger, bislang noch zu wenig genutzter Baustein in der Gebäudesanierung hervorgehoben. Die Diskussion machte deutlich, dass Begrünungsmaßnahmen nicht nur ökologische Effekte erzielen, sondern zunehmend auch ökonomisch und planerisch besser bewertbar werden
Besonders betont wurde, dass Gebäudebegrünung einen direkten Mehrwert für Gebäude und Quartiere schafft – etwa durch verbesserten sommerlichen Wärmeschutz, höhere Aufenthaltsqualität, Beitrag zur Klimaanpassung sowie zur Entlastung der Kanalisation bei Starkregen. Die zunehmende Integration in Berechnungsmodelle, etwa durch einen eigenen Verschattungsfaktor, wurde als wichtiger Schritt gesehen, um Begrünung auch in der energetischen Bewertung von Gebäuden stärker zu verankern
Im Kontext von Sanierungsprojekten – insbesondere im Mehrfamilienhausbereich – wurde Begrünung als zusätzliche Motivation für Eigentümer:innen und Bewohner:innen diskutiert, um Sanierungen nicht nur technisch, sondern auch sichtbar aufzuwerten. Dabei wurde klar: Begrünung wirkt nicht isoliert, sondern muss frühzeitig in Sanierungsfahrpläne integriert werden, damit sie mit Dämmung, Haustechnik und Fassadengestaltung sinnvoll zusammenspielt
Zugleich zeigte die Diskussion, dass Gebäudebegrünung stärker von klaren Zuständigkeiten und engagierten Akteur:innen abhängt. Die Rolle der sogenannten „Kümmerer“ bzw. „Zukunftsbeauftragten“ wurde auch für Begrünungsprojekte als zentral eingeschätzt – insbesondere, um zwischen Beratung, Planung, Förderstellen und Umsetzung zu koordinieren Gebäudebegrünung wurde nicht als Zusatzmaßnahme, sondern als integraler Bestandteil zukunftsfähiger Sanierung verstanden. Neue Berechnungsmethoden erhöhen ihre planerische Relevanz, während organisatorische Unterstützung und bessere Verzahnung mit Förderinstrumenten entscheidend dafür sind, dass Begrünung vom Pilotprojekt in die breite Umsetzung kommt.
Die Veranstaltung zeigte, dass der Weg zur klimaneutralen Sanierung zwar herausfordernd, aber machbar ist — vorausgesetzt, dass technische Innovation, gesellschaftliche Akzeptanz und förderpolitische Rahmenbedingungen gemeinsam gestaltet werden. Für die kommenden Monate gilt es, die Impulse in konkrete Projekte zu übersetzen, insbesondere auf kommunaler Ebene und in Energiegemeinschaften.
















