ESSBAR
ESSBAR – ESSbare BAlkongärten für Retrofit – Vertikale Begrünungstechnologien für die Stadt
Demonstration eines leistbaren, ressourcenschonenden und innovativen Balkonsystems mit integrierten essbaren Vertikalgärten und Regenwassermanagement. Die Berücksichtigung der Bedürfnisse von Bewohner:innen nach grünen Außenräumen und die aktive Partizipation der Bewohner:innen sind ein wichtiger Teil des Projektes.
AUSGANGSSITUATION/MOTIVATION
Der Klimawandel bedroht die urbane Lebensqualität. Städte der Zukunft brauchen innovative Begrünungstechnologien, um den Temperaturkomfort der Bewohner:innen zu erhalten, Hitzeinsel-Effekte zu mindern und Regenwasserspitzen bei Starkregenereignissen abzupuffern. Der Neubau bietet für solche Maßnahmen nur geringes Wirkungspotenzial, da der größte Teil der Gebäude bereits gebaut ist. Deshalb lautet die klare Devise: Begrünung muss auch im Bestand stattfinden!
INHALTE UND ZIELSETZUNGEN
ESSBAR (ESSbare BAlkongärten für Retrofit) bietet ein innovatives Lösungskonzept zur Begrünung von Bestandsgebäuden, indem mit der Nachrüstung von Balkonen an Gebäuden neue Außenräume geschaffen werden. Darüber hinaus sind bei diesen Balkonen innovative Vertikalgartensysteme (für Gemüse, Kräuter, Obst, etc.) integriert. Diese klimawirksamen und essbaren, durch ein Regenwassermanagementsystem versorgten Begrünungssysteme stellen in dieser Form eine völlig neuartige Option in der Bauwerksbegrünung von Bestandsgebäuden dar.
Mit der geplanten innovativen Lösung wird in mehrfacher Hinsicht eine Klimawandelanpassung realisiert: einerseits mittels Kühlwirkung (Beschattung, Verdunstung, Reduktion urbaner Hitzeinseln, Verbesserung Mikroklima) und andererseits mittels Pufferung von Starkregenereignissen (Wasserspeicherung, Regenwassermanagement).
METHODEISCHE VORGANGSWEISE
Die Umsetzung dieses Konzeptes erfordert eine komplexe Systemintegration von Komponenten für die Errichtung von Balkonen, vertikalen Anbausystemen und von Regenwassernutzungslösungen. Die angestrebte Modularität von Balkonen und Begrünungslösungen erhöht die Schnittstellenkomplexität und erfordert neuartige Ansätze sowie Entwicklungsaufwand - das Konzept wird daher an einem Funktionsmuster getestet. Das Funktionsmuster wird mit Messtechnik ausgestattet, um technische Fragestellungen der Systemintegration zu klären und mikroklimatische Wirkungen und vegetationstechnische Leistungen wissenschaftlich zu untersuchen. Diese Ergebnisse fließen in die Vorbereitung und Umsetzung des Demonstrationsobjektes Karmarschgasse 59-61 im 10. Wiener Gemeindebezirk ein. Die Bewohner:innen und zukünftigen Nutzer:innen werden von Anfang an in den Prozess integriert. Sie sind mit entscheidend für den Erfolg des Projektes.
ERWARTETE ERGEBNISSE
Die erstmalige Demonstration essbarer, vertikaler Balkongärten für die Bestandssanierung am beschriebenen sozialen Wohnbau in der Karmarschgasse 59-61, die breite Sichtbarkeit und die angestrebte Multiplizierbarkeit der Lösung bringen relevante Ergebnisse für viele Stakeholdergruppen hervor.
Gleichzeitig wird eine skalierbare Lösung für eine stark wachsende Nachfrage nach zusätzlichen Außenräumen für Mehrparteienwohngebäuden geschaffen, die im Zuge von Bestandsanierungen zusätzlich zur thermischen Sanierung von Gebäudehüllen auch Klimaanpassungsmaßnahmen beinhaltet. Die Erhöhung der Lebensqualität, der Biodiversität und des Wohlbefindens der Stadtbewohner:innen sollen dabei klar im Fokus stehen. Die im Projekt eingesetzte Vertical Gardening-Technologie wird auf essbare Pflanzen spezialisiert sein und soll somit einen wertvollen Beitrag zur Autarkie der Städte und zur Gesundheit ihrer Bewohner:innen leisten.
PROJEKTBETEILIGTE
- Rhomberg Bau GmbH (Projektleitung)
- Sozialbau AG
- WoodRocks Bau GmbH
- Herbios - Vertikalgarten GmbH
- GRÜNSTATTGRAU – Forschungs- und Innovations GmbH
- GEOplast - Kunststofftechnik GmbH
- BOKU – Universität für Bodenkultur Wien
- Donau-Universität Krems
- GREENPASS GmbH
Beginn
Okt 2021Ende
Okt 2022Förderprogramm
Stadt der Zukunft 8. Ausschreibung (FFG)Projektlaufzeit
36 MonateProjektpartner
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Projektleitung
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