Leuchtturmprojekt Eibenhof Texingtal
• Errichtung einer InDach Photovoltaik auf einem 23° Schrägdach mit lichtdurchlässigen Standardphotovoltaik Elementen samt Entwicklung der notwendigen Abdichtungsmaßnahmen zwischen den Elementen bzw. der angrenzenden Dachflächen, Gesamtleistung ca. 22 kWp
• Testung neuer Begrünungsverfahren für Schrägdächer samt Ermittlung positiver Einflüsse
• Vergleich von unterschiedlichen Photovoltaik Gründächern zu Photovoltaik auf unbegrünten Dächern, Gesamtleistung ca. 18 kWp
• Vergleich des Niederschlagswasserabflusses bzw. der Abflussverzögerung von Gründächern mit und ohne Photovoltaik
• Speicherung der produzierten Energie mit ca. 48kWh zur Nutzung am eigenen Betrieb (z.B. Auch von Elektro Hoflader, Wasserversorgung,
E-Ladestation, etc.)
• Einspeisung der Überschuss Energie in regionale EEG
Beginn
Feb. 2025Ende
Nov. 2025Förderprogramm
Muster- und Leuchtturmprojekte PhotovoltaikProjektlaufzeit
24 MonateProjektkosten
234000 €Fläche Dach
500 m²Projektergebnisse
Auf einem PV-Gründach ist insgesamt weniger Wasser für die Pflanzen verfügbar als auf einem Gründach ohne Photovoltaik. Dies spiegelt sich auch in dem höheren Abfluss wider, der auf dem PV-Gründach gemessen wurde.
Die kumulierte Bodenfeuchte ist auf einem PV-Gründach insgesamt geringer, wobei sich die Trocken – und Feuchtedynamiken auch innerhalb eines PV-Gründaches unterscheiden: In den von den Photovoltaik-Modulen überdecken Bereichen sättigt sich das Substrat langsamer, während es bei Sonnenstrahlung allerdings weniger schnell austrocknet. In den frei bewitterten Bereichen auf dem Gründach und zwischen den PV- Modulen wird das Substrat schneller feucht, trocknet aber auch schneller wieder aus (vgl. Pereanda-Moren und Korjenic, 201/). Die Neigung des (Flach-) Daches spielt ebenfalls eine Rolle: im Gefälle weiter unten liegende Bereiche sind auch unter den Modulen feuchter als oben am Dachfirst.
Die Wasserverfügbarkeit unter den Modulen spielt auch eine Rolle beim Deckungsgrad: unter den Modulen beider Versuchsfelder wurde eine geringere Deckung festgestellt als zwischen den Modulreihen.
Für die Artenvielfalt und Deckungsgrad ist allerdings die Art und Zusammensetzung des Dachsubstrates von größerer Bedeutung als eine Belegung mit Photovoltaik-Modulen: im Substrat auf Ziegelbasis mit geringer Wasserkapazität und niedrigem organischen Anteil wurden deutlich weniger Arten vorgefunden als in der Substratmischung mit höherer Wasserkapazität und höherem organischen Anteil. Das Ziegelsplittsubstrat zeigte auch eine weitaus geringere Überdeckung mit Pflanzen, durch das geringere Pflanzenwachstum (vgl. Nagase und Dunnett, 2011). Umgekehrt wurden dafür aber in diesem Substrat keine höheren Pflanzenarten vorgefunden, die die Photovoltaik verschatten können.
Der vorgefundene Fremdaufwuchs bestand hauptsächlich aus durch Wind verbreiteten Pflanzen, und nur wenig aus Arten, die von Tieren verbreitet wurden. Es konnte nicht festgestellt werden, ob auch schon Diasporen mit dem im Substrat verwendetem Kompost eingebracht wurden.
Grundsätzlich ist eine zweimal im Jahr durchgeführte Pflege auf einem PV-Gründach zu empfehlen, damit ertragsmindernde Beschattung durch unvorhergesehenen Pflanzenbewuchs verhindert wird.
Dass mehr Wasser zu einem besseren Pflanzenwachstum, und damit auch zu einem höheren Deckungsgrad führt, zeigt auch das Monitoring des Begrünungssystems auf dem Gründach: die bewässerte schnitt hier deutlich besser ab als die Variante ohne Bewässerung.
Es besteht noch Forschungsbedarf, ob auf stärker geneigten Flachdächern (im vorliegenden Fall 4 %)- an statt der im Versuchsaufbau (und der gängigen Praxis) verwendeten Festkörperdrainagen, eine nicht so stark drainende Möglichkeit die Photovoltaik Elemente zu beschweren zu einer höheren Wasserverfügbarkeit für die Pflanzen führen würde. Diese Systeme gilt es allerdings erst zu entwickeln.
Projektpartner
Verwendete Produkte
